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Stefan Messmann,
Tibor Tajti (Hrsg.)
Rechtsfälle
in Mittel- und Osteuropa
Leasing, Durchgriffshaftung, Haftung von Managern
und Hauptaktionären, Privatisierung, Unternehmensübernahmen
und Pfandrecht (inklusive kautelarischer Sicherheiten) [in English]
|
“Zu
den Erkenntnissen in Bezug auf die Rechtssysteme Mittel- und
Osteuropas, die nach Änderungen rufen, gehören auch
insbesondere die Rechtsprechung und ihr Platz in der
Rechtswissenschaft. In den vergangenen Jahrzehnten wurde nämlich
die Publikation der Rechtsprechung in der Region vielfach
vernachlässigt, und wenn sie ausnahmsweise doch
veröffentlicht wurde, war sie nicht mehr als eine kurze
Zusammenfassung der Urteile.
[…]
Die Veröffentlichung der Rechtsprechung und deren Verwendung setzt
jedoch eine Kultur voraus – und zieht gewisse Konsequenzen nach sich.
Sie setzt eine Kultur voraus, in der die Rechtsprechung ein wichtiger
Teil des gesamten Rechtssystems ist und zur Ausformulierung von
Rechtsregeln sowie des Rechtsdenkens beiträgt. Wenn nämlich
die Rechtsprechung veröffentlicht wird, wird sie zum Allgemeingut
und wird damit gleichzeitig auch der Kommentierung
zugänglich, sei es im positiven oder negativen Sinne.
Die Rechtsprechung wird dadurch an Bedeutung gewinnen. Und dessen Folge
wird sein, dass auch die Richter selbst die Konsequenzen ihrer Urteile
spüren werden – nicht nur in Bezug auf den konkreten Ausgang eines
Falles, sondern auch bezüglich deren Folgen. In aller
Wahrscheinlichkeit wird die
|
Veröffentlichung
der Gerichtsurteile weitgehende Konsequenzen haben, denn es gehört
zur
menschlichen Natur, dass man viel vorsichtiger ist, wenn es sich um
eine Sache handelt, die auch einer Kritik ausgesetzt werden kann.
Die
durch die richterliche Argumentation hervorgerufene Diskussion sowie
die Gegenargumente dazu – ebenso wie die dadurch zur Oberfläche
gebrachten Erkenntnisse – werden zu den Hauptpfeilern der
Rechtsentwicklung werden.
Dies ist insbesondere wahr bei der Erfassung neuer oder relativ neuer
Rechtskonzepte und Institutionen, die in der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Übergangsperiode nach dem Kollaps des Kommunismus
entstanden sind. Die in diesem Buch bearbeiteten Rechtsgebiete sind die
Durchgriffshaftung, die Haftung von Aktionären und Managern, das
Leasing, die Privatisierung, die Übernahmen von Unternehmen sowie
das
Pfandrecht (inklusive kautelarischer Sicherheiten). Die Regelung dieser
Rechtsgebiete war im Sozialismus völlig unberücksichtigt
geblieben oder
existierte nur in einer Form, die von der heutigen Regelung weit
entfernt war. Es ist viel leichter, diese neu geschaffenen
Institutionen weiter zu entwickeln, wenn die Rechtsprechung, die sich
auf sie bezieht, nicht geheim bleibt oder zum Gemeinplatz degradiert
wird, sondern bekannt gemacht und diskutiert wird. Das ist der Weg, wo
die Praxis zum wichtigsten Vehikel der Rechtsentwicklung wird.
Dieses Buch analysiert die Rechtsprechung der neuen
Wirtschaftsrechtskonzepte und -probleme in Mittel- und Osteuropa. Diese
Arbeit wurde von ehemaligen und jetzigen LL.M. und Doktoranden
Studenten am Internationalen Wirtschaftsrecht der Juristischen
Fakultät
der Mitteeuropäischen Universität in Budapest, Ungarn, mit
Kompetenz
und Sachverstand durchgeführt – auf bahnbrecherische Weise.’’
Professor Tibor
Várady
Stefan
Messmann, Tibor Tajti (Hrsg.)
529 S., Berlin, Bochum, London, Paris: Europäischer
Universitätsverlag, ISBN 978-3-89966-262-7. Zahlr. Schaubilder und
Tabellen. 21 × 15 cm, 49 €, gebunden, gerundeter Rücken
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Inhalt
Nachdem die Bedeutung der Gerichte für die Rechtsbildung durch die
Rechtsprechung auch außerhalb des Common law-Systems klar zum
Ausdruck gebracht wurde, versucht das vorliegende Werk als erstes, die
diesbezüglichen Lücken zu füllen, indem es die oben
aufgeführten neuen Rechtgebiete in Bulgarien, Kroatien, der
Tschechischen Republik, Lituanien, Mazedonien, Moldawien,
Rumänien, der Russischen Federation, Serbien, der Slowakischen
Republik, Slowenien und der Ukraine analysiert – durch die Brille der
Rechtsprechung. Es ist dadurch ein wichtiges Mittel zum besseren
Verständnis der einzigartigen Rechtsumwelt Mittel- und Osteuropas,
solch alles andere als eindeutiger Rechtbegriffe wie
’’Re-Privatisierung’’ (in der ukrainischen Kryvorizhstal-Saga),
oder solcher Unternehmensübernahmen, wie der Knjaz Miloš-Fall in
Serbien, oder aber die Übernahme von Leasing-Konzepten, wobei auch
die Fälle der Durchgriffshaftung oder die Haftung von
Aktionären und Managern nicht vergessen werden sollen.
Das Buch ist
direkt beim Verlag
erhältlich unter Telefon 0800 7013600 (gebührenfrei)
blaetterwald.net universitäts-buchhandlung gmbh, querenburger
höhe 281, 44801 bochum, fax 0234 701230, fon 701360, email
info@blaetterwald.net. In Deutschland,
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