Interaktive Lektüre
- Fallstudien zu neuen Methoden des Literaturunterrichts
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Gruber, Friederike, Bochum,
Bochumer Universitätsverlag, 2000, 450 (?) S., ISBN 3-934453-03-1,
Bochumer
Germanistik, Bd 1, ISSN 1616-0460, DM 49,00; SFr 39,69
Interaktive Lektüre
Fallstudien zu neuen Methoden des Literaturunterrichts
Die Untersuchung stößt in zweierlei Hinsicht
in Neuland vor: Sie erprobt und reflektiert die Fallstudie als Me-thode
qualitativer erfahrungswissenschaftlicher Unterrichtsforschung, und sie
begründet und überprüft die Wirk-samkeit eines handlungsorientierten
Literaturunterrichts.
Im Zentrum stehen zwei Fallstudien aus Leistungskursen
im Fach Deutsch der gymnasialen Oberstufe (Klassen 12 und 11) zu den Themen
'Konkrete Poesie' und 'Adoleszenzroman' sowie eine Studie aus der Erprobungsstufe
(Klasse 6) zum Thema 'Authentische Literatur/ Autobiographisches Schreiben'.
Die Unterrichtsreihen werden von der interaktiven Planung durch Lehrer
und Schüler über die handlungsorientierte Durchführung bis
zur Er-stellung der Handlungsprodukte und Beispielen von Lernerfolgsüberprüfungen
detailliert beschrieben. Zur Do-kumentation gehören Ausschnitte aus
den Unterricht begleitenden Tonband- und Videoaufzeichnungen, Unter-richtsmaterialien,
Ausschnitte aus Schüler- und Lehrerwahrnehmungsprotokollen zum Unterrichtsverlauf
und Schülerarbeiten (Hausaufgaben, Referate, Dossiers, Zeichnungen).
Den Studien vorangestellt sind ausführliche theoretische
Erläuterungen zur Entwicklung und Neukonzeption der angewandten Forschungs-
und Unterrichtsmethoden.
Zentrales Anliegen ist Rekonstruktion von Wirklichkeit,
an der alle Akteure (Lehrer und Schüler) beteiligt sind. Die Autorin
folgt darin der neueren psychologischen Forschung, die generell zwischen
rekonstruktiven (qualita-tiven) und Hypothesen prüfenden (quantitativen)
Verfahren unterscheidet. Ziel dieser Art Untersuchungen muß es sein,
die Komplexität des Forschungsfeldes als Ganzes zu erhalten und nicht
in Variablen aufzulösen; damit ist auch der Forscher Teil des Untersuchungsfeldes.
Indem andererseits die Betroffenen in die Planungsreflexion und Interpretation
des Geschehens eingebunden werden, entwickelt sich ein humanes, von gegenseitigem
Ver-stehen geprägtes Lernklima.
Die Elemente des Fallstudienkonzeptes werden ausführlich
erläutert und im Hinblick auf die besonderen Erfor-dernisse des speziellen
Forschungsvorhabens ergänzt. Es werden auch kritische Einwände
gegen die Methode bedacht, aber das Gewicht wird bewußt auf andere
Gütekritierien denn Objektivität, Validität und Reliabilität
gesetzt: Nachvollziehbarkeit, Plausibilität, inspirative Wirkung und
Authentizität.
Auch für die Handlungsorientierung werden die theoretischen
Prämissen sowie Methoden begründet, wird eine kurze Geschichte
der Rezeptionstheorie skizziert und eine Abgrenzung gegen alle einseitig
analytischen, beleh-renden, ergebnisorientierten Verfahren versucht. Unbeschadet
der unterschiedlichen Konzepte von Handlungs-orientierung wird die Gemeinsamkeit
aller Ansätze darin gesehen, daß sich eine neuen Auffassung
von Kunst durchsetzt (hat mit der Lebenswelt zu tun und komplettiert sich
im Akt der Rezeption), eine neue Rolle der Leser (die nicht einer fixierten
Bedeutung nachspüren, sondern mit Varianten von Deutungen spielen)
erprobt und eine veränderte Aufgabe von Schule (Beteiligung der Schüler
an didaktischen Entscheidungen) diskutiert wird.
Die Studien zeigen ein authentisches und lebendiges Bild
einer handlungsorientierten Praxis von Deutschunter-richt, an dem Schüler
und Lehrer gleichermaßen aktiv und innovierend mitwirken – mit allen
Hindernissen, vor allem aber mit seinen vielfältigen Chancen.
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