Heinz Becker, Abenteuer Marktwirtschaft, Bochum, Bochumer Universitätsverlag, Bochum 2003.10.01, 299 S., ISBN 3-86515-124-8, Literatur Bd 4, ISSN , EUR 24,90; Paperback-Ausgabe, ISBN 3-86515-000-4, EUR 14,90.  

Bochum, 22. September 2003
Außergewöhnliche Neuerscheinung: Abenteuer Marktwirtschaft
Sperrfrist 1.10.2003

Sehr geehrte Damen und Herren,

Roman und Lehrbuch zu vereinen, ist Jostein Gaarder mit Sophies Welt und Catherine Clement mit Theos Reise
wunderbar gelungen.
Auf ähnliche Weise vermittelt der Erstlingsroman von Heinz Becker, Abenteuer
Marktwirtschaft, ein Verständnis für das Funktionieren der Marktwirtschaft. In 50
Jahren ist dieses System zu einem weltweiten Erfolgsrezept geworden. Aktuell steht
das System in Deutschland auf dem Prüfstand. Man versucht, die Mechanismen der
Marktwirtschaft zu verstehen, um sie für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
"fit" zu machen.
In den früheren Ostblockstaaten wird die Marktwirtschaft neu aufgebaut. Doch wer kann
sie in Deutschland schon einem Rumänen oder Ungarn erklären? Gerade in der
jüngeren Generation, der die praktische Berufserfahrung fehlt, gilt es stattdessen als
"schick", die soziale Ungleichheit anzuprangern.
Wenn man auf einer einsamen Insel wäre ... im Kleinen sei die Gleichberechtigung aller
schon zu verwirklichen. Becker entführt den Leser auf diese einsame Insel, indem er ein
Flugzeug mit einer großen Gruppe Jugendlicher abstürzen lässt. Im Überlebenskampf
sucht man nach dem besten Wirtschaftssystem für ganz praktische Fragen wie
Nahrungs- und Arbeitsverteilung. Auf einmal lernen die Jugendlichen am eigenen
Leib, was die verschiedenen Systeme für den Einzelnen bedeuten.
Heinz Becker hatte natürlich leichtes Spiel: In Jahrzehnten Wirtschaftsunterricht für
Schüler und Studenten konnte er die verschiedenen Szenen seines Romans auf ihre
Verständlichkeit und Praxistauglichkeit prüfen. Wer diesen Roman liest, kann
wirtschaftliche Zusammenhänge besser verstehen und beurteilen. Es ist ein Buch für
Schüler, Studierende, politisch interessierte Erwachsene und Lehrende mit sozio-
ökonomischem Bildungsauftrag.
Nie war Marktwirtschaft so spannend. Und nie so anschaulich. Fordern Sie doch ein
kostenloses Rezensionsexemplar an. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.

Mit freundlichen Grüßen
 

Martin Woesler
Kontakt: Bochumer Universitätsverlag, c/o Ruhr-Universität Bochum, Postfach Bochumer
Uni.verlag, 44780 Bochum. Besuchsanschrift: Querenburger Höhe 281, 44801 Bochum, Tel. 0234
9719780, Fax 9719786, info@bou.de

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Presse-Informationen
Alle Infos, Bildmaterial zur freien Verwendung (Bochumer Universitätsverlag)

Buch-Daten
Heinz Becker, Abenteuer Marktwirtschaft, Berlin · London · Paris: Europäischer Universitätsverlag
/ Bochum, Bochumer Universitätsverlag, 1.10.2003, 299 S., ISBN 3-86515-124-8, Reihe Literatur,
Bd 4, gebunden, EUR 24,90

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Auf den Webseiten der Fachhochschule Bochum http://www.fh-bochum.de und des Bochumer
Universitätsverlags http://bou.de finden Sie weitere Informationen.
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Infos zum Buch - KURZ
Ein Flugzeug mit einer Reisegruppe Jugendlicher stürzt auf dem Weg nach Australien ab. Die 100
Überlebenden retten sich auf eine unbewohnte Insel. In einer völlig anderen Welt gelingt den
Gestrandeten das Überleben dank günstiger natürlicher Bedingungen. Die Gruppe ist gezwungen,
sich zu organisieren und erlebt die Mechanismen der Marktwirtschaft am eigenen Leib. Vorher
unverstandene Begriffe wie Wachstum, Verteilung, Geld, Freiheit und soziale Gerechtigkeit sind
plötzlich Lebenswirklichkeit.

Infos zum Autor - KURZ
Fünf Jahre schrieb Heinz Becker an diesem Erstlingsroman. Er brachte dort seine
gesammelten Lebenserfahrungen aus über 40 Jahren Tätigkeit als Lehrer, Professor
und Rektor einer Fachhochschule unter. Dabei ist es ihm gelungen, auch komplizierte
Sachverhalte und Gesetzmäßigkeiten in einfachen Bildern zu veranschaulichen. Er
schüttet ein Füllhorn von Kreativität und Phantasie aus. Eine Fundgrube für Lehrer und
selbst für Dozenten. Gleichzeitig eine Trickkiste für Schüler und Studenten, um die
schwierigen interdisziplinären Zusammenhänge in ihrer Interdependenz zu erkennen
und zu verstehen.
Als Rektor der Fachhochschule Bochum setzte sich Becker für moderne Pädagogik, für
Reformprojekte und eine Internationalisierung der Hochschulen ein.

Interview-Adressen
AUTOR Becker, Prof. Dr.rer.oec. Heinz Tel. 0234 705806, Auf dem Aspei 67D, 44801 Bochum
VERLEGER Woesler, Dr. Martin, Bochumer Universitätsverlag, Ruhr-Universität, Postfach
Bochumer Universitätsverlag, 44780 Bochum, Tel. 0177 6978715, 0234 32-11993, Fax -14993,
alternatives Tel. 0234 701360, info@bou.de, http://verlag.ruhr-uni-bochum.de,
http://martin.woesler.de

Hintergrundinformationen Reihe/Verlag
Der Verlag gehört zu der in Deutschland aussterbenden Gattung der kleinen Universitätsverlage.
Er wurde 1999 aus der Ruhr-Universität ausgegründet und verlegt vorwiegend
Forschungsergebnisse. Mit seiner Reihe Literatur hat er ungewöhnliche Texte versammelt, die
jedoch im Verlagsprogramm (bisher 150 Titel) die höchsten Auflagen erzielen. Die Reihe eröffnete
der Erstlingsroman Stachel im Fleisch des Anatomen Prof. Rolf Dermietzel, der im wahrsten
Sinne des Wortes unter die Haut geht. Weitere Bände waren das lyrische Lebenswerk des
Philosophen Prof. Harald Holz und des englischen Lektors John Sawkins.

Aktueller Zeitungsartikel zur Problematik
Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.9.2003 siehe http://bou.de/becker.html

Stimmen zum Buch
"Dem Autor ist es mit dieser Erzählung sehr gut gelungen, Volkswirtschaftslehre und
Gesellschaftswissenschaft einem breiten Publikum näherzubringen. Die Inhalte sollten auch in der
Schule vermittelt werden." Prof. Dr.-Ing. h.c. Klaus Steilmann
"Viele Gedanken und Ideen in einem sehr lebendigen, lesevergnüglichen Stil. Respekt! Ein Buch
für Jugendliche ab 15 Jahren und für politisch interessierte Erwachsene, ob Studenten,
Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Politiker und Lehrer." Heribert Passmann, Studiendirektor
"Die Verbindung von Robinsonade und Elementen der sozialen Marktwirtschaft ist vorzüglich
gelungen. Auch wer in der Wirtschaft Verantwortung trägt, liest dieses Buch mit Gewinn. Der
Autor stellt soziale, einzel- und gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge her, regt so den Leser zu
weite-rem Nachdenken an." Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsmitglied der TaunusSparkasse
"Hätte es dieses Buch doch schon zu Beginn meines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums
gegeben!" Prof. Karl-Heinz Ernst

Termine
23.9.2003 17.30 Uhr Inoffizielle Lesung des Autors vor Angehörigen der
Fachhochschule Bochum, Ort: Fachhochschule Bochum
30.9.2003 Subskriptionsende
1.10.2003 Erscheinen des Buches (Sperrfrist 3.10.2003)
2.10.2003 11.00 Uhr Pressekonferenz der Fachhochschule zum Buch, Ort:
Fachhochschule Bochum
22.10.2003 19 Uhr Lesung im literaturcafé der Buchhandlung blaetterwald.net mit Sektempfang
07.11.2003 Lesung vor Studenten, Fachhochschule Bochum
24.11.2003 Pro Ruhrgebiet / Gründer-Support Ruhr



Pressetext zur freien Verwendung, siehe http://bou.de/becker.html

Manifest des Autors

Ein Rektor schreibt einen Roman...
In den letzten Jahren sind vermehrt Bücher auf dem Markt erschienen   teilweise mit großem
Verkaufserfolg   in denen die Autoren geschichtsphilosophische bzw. historische Begebenheiten oder die
Religionen in dieser Welt in Romanform präsentieren. Wäre es nicht mittlerweile angebracht, so fragte
sich Prof. Heinz Becker im Jahre 1997 am Ende seiner beruflichen Laufbahn, auch Gedankengut aus dem
großen Kulturbereich Wirtschaft in Romanform bzw. in der Form des erzählenden und damit
unterhaltsamen Sachbuches anzubieten ? Er begann, sich mit dem Gedanken anzufreunden, einen
abenteuerlichen Wirtschaftsroman sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene zu schreiben. Weil er
nicht nur betriebswirtschaftliche, volkswirtschaftliche und pädagogische Kenntnisse besaß, sondern auch
über ein solides philosophisches Grundwissen verfügte, entschied er sich, die ordnungspolitischen
Aspekte der Wirtschaft in den Mittelpunkt seiner Ausführungen zu stellen.

Das Buch füllt eine Lücke
Ist das Fehlen eines solchen Buches nicht ein merkwürdiger Tatbestand angesichts eines heiß
umkämpften Büchermarktes, in dem es darauf ankommt, mit Novitäten Nischen zu füllen ? Über die
Gründe kann man nur spekulieren. Gibt es trotz vorhandener literarischer Kompetenzen keine
wirtschaftswissenschaftlich vorgebildete Autoren, die bereit sind komplexe wirtschaftsordnungspolitische
Fragen in eine unterhaltsame Rahmenhandlung einzubinden ? Oder liegt es daran, dass es zu wenige
Ökonomen mit pädagogischer Erfahrung gibt, die ihre volle Kraft auf die Vermittlung von Lehrinhalten
richten? Sollte es am Stoff selbst liegen, etwa weil er sich vermeintlich nicht für eine spannende Lektüre
eignet ?

Spannung. Wahlverwandtschaft mit Sophies Welt
Das Gegenteil ist richtig. Der politische Kampf um das optimale Verhältnis von staatlichem Einfluss und
Marktfreiheit in einer Volkswirtschaft ist vielmehr voller Spannung und Dramatik. Es entbrennen
Leidenschaften beim Gedanken an die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Schaffung einer besseren,
einer freieren oder gerechteren Welt. Jugendliche, aber nicht nur sie, lassen allzu leicht Vernunft und
Nachdenklichkeit fallen. Es entstehen nicht selten emotionale Rasereien. Man verzichtet wegen eines
unrealistischen Menschenbildes allzu leicht auf persönliche Freiheitsräume, stimmt am Ende auch
verbrecherischen Handlungen zu oder begeht diese sogar selbst, nur weil man aus Unkenntnis der
schwierigen Zusammenhänge von Freiheit und Gerechtigkeit glaubt, der Menschheit einen guten Dienst
zu erweisen. Es ist nicht einzusehen, warum sich somit das hochbrisante ökonomische Ordnungswissen
nicht ebenso erfolgreich durch einen Roman transportieren lassen kann, wie es für Philosophiegeschichte
(Jostein Gaarder), für Religionswissenschaft (Catherine Clement) oder für Naturwissenschaft (William H.
Calvin) möglich war.

Die Deutschen verstehen ihren Erfolg nicht - das Buch erklärt ihn
Alle Bundesbürger sollen ein entwickeltes Verständnis für die gegenwärtige Gesellschaft besitzen. Darüber
besteht   trotz unterschiedlicher Interpretationen des Bildungsbegriffs   offensichtlich weitgehend Einigkeit
in der deutschen Öffentlichkeit. Doch wie groß soll das kulturelle Basiswissen sein? Über welche
Einsichten muss man verfügen? Sicherlich, die Gegenwart kann nur verstehen, wer auch die
Vergangenheit kennt. Doch reichen die mit großem persönlichen Gewinn durchgeführten Wanderungen
durch die politische Historie, durch die Geschichte der Kunst, der Musik und der Philosophie schon aus,
um erkennen zu können, was die Welt des 21. Jahrhunderts bewegt und was sie zusammenhält ? Muss
sich ein um Bildung Bemühender nicht auch mit Elementen des Kulturbereichs Wirtschaft
auseinandersetzen? Wer will heute noch ernsthaft bestreiten, dass sich hinter dem in einer Demokratie
von vielen Menschen als fast schon magisch empfundenen Zielgeflecht von Wachstum, Beschäftigung,
Geldwertstabilität, Freiheit und Gerechtigkeit k e i n e wertvollen und zum Verständnis dieser Welt
notwendigen Bildungselemente verbergen ? Wer als Demokrat das mit zahlreichen menschlichen
Grundwerten durchwobene ordnungspolitische Spannungsfeld der Wirtschaft nicht oder nur oberflächlich
kennt, kann natürlich Wesentliches nicht sehen und urteilt falsch, wenn er die täglich auf ihn zukommende
Flut von wichtigen Tagesereignissen oder manipulierenden Aufsätzen oder Kommentaren bewerten will.

Wer den Erfolg versteht, verliert Utopien und gewinnt Realität
Eine äußerst gefährliche Situation für die demokratisch strukturierte Gesellschaft ! Es bedarf dringend
sowohl der Einsicht vieler Menschen in die Logik des wirtschaftlichen Handelns als auch vielfältiger
Einblicke in die spannungs  und konfliktreichen Zusammenhänge von ökonomischer Freiheit und
Gerechtigkeit, wenn eine Demokratie mit einer Sozialen Marktwirtschaft auf Dauer funktionieren soll. Wer
ahnungslos ist, wird verdrossen und beginnt, bestehende Organisationsformen zu verwerfen. Es entstehen
viel zu viele und viel zu starke Neidfeuer und offene Hassflammen. Die Abwehrelemente reichen von einer
Wahlverweigerung bis hin zu vehementem legalem oder sogar illegalem Widerstand rechts  oder
linksextremer Gruppierungen. Doch eine große Zahl der Bundesbürger hat in Bezug auf die
Verschiedenartigkeit von Wirtschaftssystemen immer noch einen erstaunlichen Mangel an Wissen,
obwohl inzwischen mehr als 50 Jahre vergangen sind, seitdem die Bundesrepublik Deutschland die
Demokratie und die Soziale Marktwirtschaft eingeführt hat.

Antworten auch für Lehrer und Dozenten
Schade, dass es nicht möglich ist, die Kompetenz von Lehrenden im Hinblick auf Wissen über
Wirtschaftsordnungen zu testen. Heinz Becker war auch nach seiner Pensionierung noch jahrelang
Mitglied der Gemeinsamen Kommission für die Studienreform im Land NordrheinWestfalen. In diesem
Gremium wurde zur Lehrerausbildung in NRW recherchiert, debattiert und veröffentlicht (Perspektiven:
Studium zwischen Schule und Beruf. Luchterhand, 1996). Nach Beckers Kenntnis sind immer noch zu
viele der Lehrer, die für die politische Bildung (staatsbürgerliche Bildung, soziale Bildung, bürgerkundlicher
Unterricht) zuständig sind, nicht ausreichend darauf vorbereitet, sozioökonomische Problemlagen
sachgerecht und emotionsfrei zu analysieren und zu diskutieren.

Verbrauchte Utopien - schick aber haltlos
Ich weiß, wie schwierig es ist, Antworten zu finden, wenn Jugendliche in idealistischem Überschwang
feststellen, dass beispielsweise die Unternehmer versagen, wenn die Wirtschaft stagniert, dass es in
keiner marktwirtschaftlich organisierten Wirtschaft Gerechtigkeit geben kann, dass die Unternehmer
grundsätzlich die Arbeiter ausbeuten, dass somit Eigentum an Produktionsmitteln Diebstahl am Volk ist
und dass sie als Jugendliche die heilige Pflicht haben, das kaputt zu schlagen, was alle Arbeitsbesitzer
und Arbeitslose kaputt macht, weil sie nur Proleten sind. Die Lehrer befinden sich in einer sehr
schwierigen Situation. Stehen ihnen immer gute sozioökonomische Schulbücher zur Verfügung ? Müssen
sie die Bücher von Karl Marx lesen, an die sich selbst die meisten Wirtschaftswissenschaftler nicht
herantrauen ? Reicht es aus, Karl Poppers Buch "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" zu lesen, um
sich als Pädagoge ausreichend auf Fragen der Wirtschaftsordnung vorzubereiten ? Wo sollen sie sich
orientieren, um Grund und Wesen einer freien und sozialen Marktwirtschaft kennen zu lernen ?

Leser
Für jüngere Leser müsste die von Becker erdachte Robinsonade ein Anreiz sein; auch ältere werden
diesen Rahmen für Gedanken zur Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft und seiner Alternative,
der Zentralverwaltungswirtschaft, als spannend empfinden, zumal der flüchtig Blätternde am
Inhaltsverzeichnis schnell erkennen kann, dass nicht die Robinsonade das Wichtigste ist. Somit sind alle
lesefähigen Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsene in ihrer Funktion als Studenten, Arbeitnehmer,
Arbeitgeber, Politiker und Lehrer potentielle Kunden. Ein Lesevergnügen ist das Buch selbst für
Wirtschaftswissenschaftler, weil sie manche der von ihnen mühsam erworbenen theoretischen
Wissenskomplexe in dieser Robinsonade wiederfinden und zudem noch neue Gedankengänge entdecken
können. Oder sollten sich die Bundesbürger zurzeit oder zukünftig tatsächlich ausschließlich für Romane
aus dem Mittelalter, aus dem Bereich der Religionen oder der Naturwissenschaften interessieren ? In
Beckers vierzigjähriger Berufstätigkeit hat er da andere Erfahrungen gemacht. Das Interesse an der
Durchdringung ökonomischer Zusammenhänge war immer dann sehr groß, wenn gesamt  und
einzelwirtschaftliche Gedanken sowie soziale Gesichtspunkte miteinander verknüpft wurden und wenn
einfache Zusammenhänge auch sprachlich einfach dargestellt und nicht aus falsch verstandener
Wissenschaftlichkeit in unnötig komplizierte Sätze verpackt wurden.



Pressetext zur freien Verwendung siehe http://bou.de/becker.html

Der Inhalt des Romans - LANGFASSUNG

Kerngedanken
Der Roman ABENTEUER MARKTWIRTSCHAFT   Roman über das Spannungsfeld von Freiheit,
Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit   entwickelt seinen Handlungsbogen aus dem Flugzeugabsturz einer
Gruppe von Jugendlichen im Jahr 1970. Auf einer Insel, von der Außenwelt abgeschlossen, sind sie
gezwungen, ihr Leben völlig neu zu organisieren. Das über mehrere Jahre sich abspielende robinsonale
Geschehen ist an sich schon spannend. Doch es kommt nicht darauf an, dem Leser möglichst vollständig
und packend das Leben einer großen Gruppe Gestrandeter vorzustellen, in das so ganz nebenbei
Bildungswissen einfließt. Im Mittelpunkt des Romans stehen vielmehr spannende sozioökonomische
Zielkonflikte, die durch das Verhalten der Personen und durch Geschehnisse auf der Insel ausgelöst
werden.
Die Brisanz dieser Zielkonflikte ergibt sich daraus, dass die wirtschaftsordnungsgestaltenden Grundziele
"Freiheit" und "Gerechtigkeit" nicht nur untereinander in einem antinomischen Verhältnis stehen, sondern
zusätzlich noch mit anderen, wiederum nicht harmonieträchtigen Teilzielen wie Rationalität, materielle
Versorgungssicherheit, Erhöhung des Lebensstandards, Vollbeschäftigung, Geldwertstabilität, Bildung und
Demokratie verbunden sind.

Alle Vorgänge überschaubar
Im Romangeschehen wird deutlich, dass sich eine isolierte Inselwelt als Übungsfeld für ein Denken in
Zusammenhängen geradezu anbietet. Es entstehen im gesamten Handlungszeitraum ausschließlich
überschaubare Vorgänge. Ein großer Vorteil, denn soziales, freiheitliches und humanes Verhalten
offenbart sich im Alltäglichen besonders deutlich. Auch lassen sich die robinsonalen Vorgänge ohne
Kontinuitätsverlust mehr oder weniger stark akzentuieren.

Die deutsche Systemkrise der 70er Jahre
Das Geschehen auf der Insel ist mit einer gesellschaftspolitisch besonders konfliktreichen historischen
Periode verbunden. Der Roman beginnt im Jahr 1970, kurz nachdem erste heftige Auseinandersetzungen
über die Gesellschafts  und Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik begonnen hatten. So ist es leicht
möglich, wirtschaftspolitische Auseinandersetzungen aus der Aufbruchzeit der 60er Jahre auf das
Inselgeschehen zu projizieren und sie assoziativ mit aktuellen Fragen unserer Wirtschaftsordnung zu
verbinden.

Die Figuren
Die Figurenwahl ist natürlich auf die Konfliktproblematik ausgerichtet. Vera, eine liberal denkende
Studentin der Wirtschaftspädagogik, glaubt, die in jeder Volkswirtschaft vorhandenen Spannungen
zwischen Freiheit und Gleichheit durch eine ordnungspolitische Kombination von Markt und einer
sachorientierten, ideologiefreien Politik in einem demokratischen Umfeld gesellschaftsverträglich
bewältigen zu können. Norbert, die Kontrastfigur, ein typischer Vertreter der 68er Studentengeneration,
vertritt eine völlig andere Auffassung. Voller Widerspruchsgeist, intelligent und doch realitätsfern, mit einer
großen Sehnsucht nach einer heilen und gerechten Welt, beruft er sich auf das ökonomische
Bewegungsgesetz von Karl Marx und ist der festen Ansicht, durch Überwindung kapitalistischer
Produktions  und Verteilungsstrukturen Freiheit und Gleichheit in Einklang bringen zu können. Sein
Kronzeuge ist August Bebel: "Durch die Umwandlung aller Arbeitsmittel in Gemeineigentum erhält die
menschliche Existenz einen neuen Inhalt." Ray, der Ich Erzähler, Reiseleiter und Ältester der Gruppe, tritt
vermittelnd auf. Er versucht, die oft stark emotional geprägten Meinungen der Kontrahenten durch
abwägende Zusatzinformationen in praktikable Handlungsentwürfe umzuwandeln.

Ein Buch mit doppeltem Boden
Die Jugendlichen, insgesamt eine Gruppe von etwa einhundert Personen   Schülerinnen, Schüler und
Auszubildende im Alter von 15 bis 17 Jahren   repräsentieren die Öffentlichkeit und das Wahlvolk. Einige
der Jungen und Mädchen aus den allgemeinbildenden Schulen begleiten das Geschehen schon von
Beginn an mit reflektierten Anmerkungen. Die Mehrzahl benötigt einen längeren Zeitraum, bis die Begriffe
Freiheit, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit nicht mehr ausschließlich gefühlsbetont verwendet werden.
Viele der Auszubildenden denken, wenn Entscheidungen anstehen, zwar auch nicht über die
Zielkonfliktproblematik nach, können aber die jeweiligen Wirkungen auf ihre persönliche Situation in der
Regel schnell und pragmatisch einschätzen.

1. Drittel: Erste Organisation und beginnender Fortschritt
Im ersten Abschnitt erfahren die Überlebenden des Flugzeugabsturzes, was es bedeutet, wenn die
materielle Existenzsicherung, das Grundziel alles individuellen und gesellschaftlichen Handelns, keine
Selbstverständlichkeit mehr ist. Eine große Zahl persönlicher Freiheitsräume ist für die Inselbewohner
verloren gegangen. Keiner jedoch spürt das Verlangen, darüber länger nachzudenken. Ihr Sinnen und
Trachten wird von der riesengroßen Furcht überschattet, auf längere Zeit nicht einmal die
Grundbedürfnisse ausreichend befriedigen zu können. Als Ray notgedrungen die Rolle des allein
bestimmenden Führers übernimmt, nehmen alle Mitglieder der Schicksalsgemeinschaft den Verlust ihrer
demokratischen Rechte unreflektiert und kommentarlos zur Kenntnis. Die Intensität des Bedürfnisses nach
Schutz durch einen Stärkeren ist zu groß geworden. Nicht mehr individuelle Freiheitsspielräume, sondern
Gefolgschaft, Gemeinschaft und Solidarität sind angesagt. Diese Situation verändert sich wesentlich, als
ein nahrungsmittelreiches Gebiet im Inneren der Insel entdeckt wird. Die Frage, ob der allein bestimmende
Führer auch weiterhin den Einsatz aller produktiven Kräfte und den gesamten Konsum zentral bestimmen
soll   wie ein Gutsherr oder wie der Abt eines Klosters   löst Unruhe bei allen Beteiligten aus. Ray weiß,
dass er als Führer mit einer Vielzahl neuer Verwaltungsakte rechnen muss. Deshalb denkt er zunächst
über Dezentralisierungsmöglichkeiten nach. Norbert propagiert weiterhin eine strikte Zentralplanung ohne
individuelle Spielräume. Er glaubt, nur so die Rückkehr egoistischer Regungen in den Herzen der
Jugendlichen verhindern zu können. Er ist sogar bereit, für die Abwehr dieser Gefahren auf
Versorgungszuwächse zu verzichten. Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler erwarten, beim
bevorstehenden Prozess der Arbeitsteilung erhebliche Nachteile hinnehmen zu müssen. Sie befürchten,
dass ein zentraler Personaleinsatzplan ihnen nicht nur die Entscheidungsfreiheit raubt, sondern sie
gleichzeitig auch noch wegen mangelnder handwerklicher Qualifikation dauerhaft in ausschließlich
geringwertige Tätigkeitsbereiche abdrängt.
Es folgt die Zeit der Suche nach einer gemeinschaftsverträglichen ökonomischen Grundstruktur. Als Ray
sich zum Subsidiaritätsprinzip bekennt und beabsichtigt, seine Macht als Alleinbestimmender abzugeben,
kommt es zu Wortgefechten insbesondere mit Norbert, der sich einen Traum erfüllen will. Die
Schicksalsgemeinschaft, so fordert er, solle künftig so leben wie früher einmal die Zunis und Hopis in
Nordamerika, ohne privates Eigentum, ohne Wettbewerb und deshalb auch ohne jegliches egoistisches
Verlangen. Ein Höhepunkt der Auseinandersetzung ist der Dialog zwischen Ray und Norbert über das
pädagogische Grundproblem: Führen oder Freiräume gewähren? Es kommt zu keiner Einigung.

Als Norbert schließlich mit einer Gruppe vorwiegend junger Anhängerinnen das Camp verlassen will,
beschließen Ray, Vera und drei ältere Jugendliche, einen Piratenüberfall vorzutäuschen, um anschließend
mit der aus vorgetäuschter Not entstandenen diktatorischen Führungsgewalt Norbert zur Aufgabe seiner
Pläne zu zwingen. Danach verzichtet Ray aufgrund seines Menschenbildes auf seine Macht   anders als
alle historischen Diktatoren. Jeder Inselbewohner soll zukünftig für seine materielle Versorgung selbst
verantwortlich sein.

2. Drittel: Ungleichheit durch Marktwirtschaft?
Zu Beginn des zweiten Abschnitts wird gezeigt, wie schwierig es erfahrungsgemäß ist, Menschen zu
beeinflussen, die glauben, in dieser Welt ein irdisches Paradies ohne Zielkonflikte errichten zu können.
Fest gewordene Denkpositionen bedürfen bei der Erörterung so tiefgreifender, mit historischen und
emotionalen Anklängen versehener Grundbegriffe wie Freiheit und Gleichheit, dringend einer
gedanklichen Überprüfung. Das spürt auch Norbert, der jedoch noch keineswegs den Glauben an die
Realisierung einer idealen Welt aufgegeben hat. Als Vera ihm deutlich macht, dass die Gemeinschaft der
Inselbewohner unter ordnungspolitischen Aspekten sich nunmehr in einer Marktwirtschaft befindet, wenn
auch in einer einfach strukturierten, versucht er weiterhin, den inzwischen zum Bürgermeister gewählten
Ray und Vera davon zu überzeugen, dass die kleine Gesellschaft bei einer Verbesserung der
Versorgungssituation mit schweren gesellschaftsschädigenden Ungleichheiten rechnen muss. In diesem
zweiten Romanabschnitt kommen weitere Stoffkomplexe zur Sprache   eingeführt durch Vorgänge im
fortschreitenden Entwicklungsprozess der Gemeinschaft   , wie z.B. Sozialprodukt, Staatsquote, Monopol,
Einkommensverteilung, Geld, Steuern, Eigentum. Die Diskussion erreicht einen Höhepunkt, als Norbert
vor großem Publikum die Mehrwerttheorie von Karl Marx erläutert. Es gelingt ihm, den Jugendlichen das
Weltbild von Karl Marx eindringlich und nachvollziehbar darzustellen. Ihre Nachdenklichkeit wird noch
größer, als ihnen die konkreten Vermögensverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland geschildert
werden. Vera antwortet am nächsten Tag mit einer gut vorbereiteten Gegenrede. Sie beginnt mit einem
Rückgriff auf wichtige Erfahrungen, die jeder Inselbewohner gemacht hat   Macht ist immer gefährlich,
Machtkonzentration jedoch brandgefährlich   , spricht dann über die bestehenden Vermögensunterschiede
in der Bundesrepublik, geht ausführlich auf die Probleme einer Zentralverwaltungswirtschaft ein, stellt sich
die Zeit nach einem Sieg kommunistischer Kräfte in einer Gesellschaft vor und läßt zum Schluß alle
Teileinsichten in eine Erkenntnis einfließen: Gleichartige Lebensverhältnisse lassen sich ausschließlich in
einer Zentralverwaltungswirtschaft erreichen   doch leider auch nur in der Theorie. In der realen
Wirklichkeit kommt es unweigerlich zum Verlust der Gleichheit wie auch der Freiheit. Somit gibt es zum
Modell der Marktwirtschaft keine Alternative. Doch diese Ordnungskraft ist leider auch nicht vollkommen.
In einer freiheitlich strukturierten Ökonomie existiert eine systembedingte materielle Ungleichheit, die
weder theoretisch noch praktisch beseitigt werden kann. Größere Einkommens  und insbesondere
größere Vermögenskonzentrationen sind   falls die Marktwirtschaft funktioniert   vorprogrammiert. Vera
sieht die gesellschaftspolitische Gefahr dieser systembedingten materiellen Ungleichheit. Wird die
Marktwirtschaft also ständig kränkeln, weil man versucht, dieses Übel mit immer neuen unwirksamen
Mitteln zu bekämpfen ? Oder sieht die Zukunft einer Marktwirtschaft noch schlimmer aus ? Zuerst ihr
ungestörter Aufbau. Dann eine schleichende oder revolutionäre Zerstörung marktwirtschaftlicher
Strukturen, weil das Ziel der materiellen Gleichheit stark verletzt worden ist. Anschließend der scheiternde
Versuch einer gerechten Welt mit dem Verlust persönlicher Freiheiten. Irgendwann das Anwachsen einer
Widerstandsbewegung mit dem Sturz der herrschenden Kräfte. Erneut ein Aufbau marktwirtschaftlicher
Strukturen. Und dann? Die Rückkehr handlungsbereiter Träumer, weil wieder eine unerfahrene
Generation herangewachsen ist ?

3. Drittel: Die unvollkommene Marktwirtschaft
Im dritten Abschnitt des Romans ist das inhärente Element der Unvollkommenheit einer Marktwirtschaft
ein wichtiger Gegenstand der Betrachtungen. Weil die Inselbewohner mittlerweile über große
Freizeitpotenziale verfügen, kommt es zu einem regen und vertieften Gedankenaustausch, wobei
Geschehnisse aus der Nachkriegszeit zur Demonstration genutzt werden. Natürlich wird auch die
bekannte Frage gestellt, ob es nicht doch eine gerechtere Wirtschaftsordnung gebe, z.B.eine
arbeitnehmerbestimmte Volkswirtschaft, der viel gesuchte dritte Weg. Vera, die Liberale, legt dar, dass
trotz der Ungleichheit eine funktionierende S o z i a l e Marktwirtschaft möglich ist. Unvereinbar sind nur
Marktwirtschaft und Wohlfahrtsstaat.
Die Funktionsunfähigkeit der Zentralverwaltungswirtschaft soll nach Veras Ausführungen weitgehend
durch die Bürokratie bedingt sein. Norbert wendet ein, eine Soziale Marktwirtschaft verlange aber doch
auch, dass der Staat eine bedeutende Rolle spielt, und zwar als Garant des Wettbewerbs und als Hüter
des Gemeinwohls. Er fragt: "Verhalten sich die Angestellten im Öffentlichen Dienst nur in einer
Zentralverwaltungswirtschaft verantwortungslos, fälschen Statistiken, täuschen, sind träge und ineffektiv,
wehren sich gegen Innovationen und befehden offen und insgeheim andere Behörden ? Entwickelt sich
der öffentliche Dienst in einer Sozialen Marktwirtschaft nicht zwangsläufig zu einer Agentur der
kapitalistischen Interessen ? Wenn dem so ist, wäre es dann nicht besser, in einem Land zu leben, in dem
die Träger der staatlichen Gewalt von vornherein alles klipp und klar in der Hand halten, als dort, wo sich
die Verquickung von politischer und ökonomischer Macht in einer völlig unübersichtlichen Grauzone
abspielt ?"
Gegen Ende der ordnungspolitischen Grundsatzdiskussionen stoßen die Diskutanten zwangsläufig auf
den Bereich Bildung und Erziehung, dessen Beitrag sein muss, das fragile Verhältnis zwischen Freiheit
und Gleichheit durch Einblicke in sozioökonomische Zusammenhänge und durch Stärkung des zivilen
menschlichen Verhaltens zu stabilisieren. Denn wer verhält sich schon ohne Einsichten in das
menschliche Zusammenleben von Natur aus s o z i a l ; wovon ist überhaupt das menschliche Verhalten
abhängig?
Der Roman endet mit einem inneren Monolog des Ich Erzählers Ray. Er stellt seine eigenen Gedanken
vor, über Möglichkeiten einer freiheitlichen und zugleich sozialverträglichen nationalen und internationalen
Welt   und zwar ohne Illusionen, aber nicht ganz ohne Hoffnung. Er glaubt, dass durch unermüdliche
Aufklärung ein Teil der Sisyphus Arbeit, bessere Lebensverhältnisse zu schaffen, bewältigt werden kann.