Sehr geehrte Damen und Herren,
Roman und Lehrbuch zu vereinen, ist
Jostein
Gaarder mit Sophies Welt und Catherine Clement mit Theos Reise
wunderbar gelungen.
Auf ähnliche Weise vermittelt der
Erstlingsroman von Heinz Becker, Abenteuer
Marktwirtschaft, ein Verständnis
für das Funktionieren der Marktwirtschaft. In 50
Jahren ist dieses System zu einem
weltweiten
Erfolgsrezept geworden. Aktuell steht
das System in Deutschland auf dem
Prüfstand.
Man versucht, die Mechanismen der
Marktwirtschaft zu verstehen, um sie
für
die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
"fit" zu machen.
In den früheren Ostblockstaaten wird
die Marktwirtschaft neu aufgebaut. Doch wer kann
sie in Deutschland schon einem
Rumänen
oder Ungarn erklären? Gerade in der
jüngeren Generation, der die
praktische
Berufserfahrung fehlt, gilt es stattdessen als
"schick", die soziale Ungleichheit
anzuprangern.
Wenn man auf einer einsamen Insel
wäre
... im Kleinen sei die Gleichberechtigung aller
schon zu verwirklichen. Becker
entführt
den Leser auf diese einsame Insel, indem er ein
Flugzeug mit einer großen Gruppe
Jugendlicher abstürzen lässt. Im Überlebenskampf
sucht man nach dem besten
Wirtschaftssystem
für ganz praktische Fragen wie
Nahrungs- und Arbeitsverteilung. Auf
einmal
lernen die Jugendlichen am eigenen
Leib, was die verschiedenen Systeme
für
den Einzelnen bedeuten.
Heinz Becker hatte natürlich leichtes
Spiel: In Jahrzehnten Wirtschaftsunterricht für
Schüler und Studenten konnte er die
verschiedenen Szenen seines Romans auf ihre
Verständlichkeit und
Praxistauglichkeit
prüfen. Wer diesen Roman liest, kann
wirtschaftliche Zusammenhänge besser
verstehen und beurteilen. Es ist ein Buch für
Schüler, Studierende, politisch
interessierte
Erwachsene und Lehrende mit sozio-
ökonomischem Bildungsauftrag.
Nie war Marktwirtschaft so spannend. Und
nie so anschaulich. Fordern Sie doch ein
kostenloses Rezensionsexemplar an. Wir
wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Woesler
Kontakt: Bochumer Universitätsverlag,
c/o Ruhr-Universität Bochum, Postfach Bochumer
Uni.verlag, 44780 Bochum.
Besuchsanschrift:
Querenburger Höhe 281, 44801 Bochum, Tel. 0234
9719780, Fax 9719786, info@bou.de
Anlage: Presse-Infos incl. Bildmaterial
zum Downloaden und freien verwenden
Buch-Daten
Heinz Becker, Abenteuer Marktwirtschaft,
Berlin · London · Paris: Europäischer
Universitätsverlag
/ Bochum, Bochumer
Universitätsverlag,
1.10.2003, 299 S., ISBN 3-86515-124-8, Reihe Literatur,
Bd 4, gebunden, EUR 24,90
Download Text,
Bild-Material
(aktuelle Autoren-Fotos)
Auf den Webseiten der Fachhochschule
Bochum
http://www.fh-bochum.de und des Bochumer
Universitätsverlags http://bou.de
finden Sie weitere Informationen.
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unveröffentlichtes
weiteres Bild von den Titelstatisten
Infos zum Buch - KURZ
Ein Flugzeug mit einer Reisegruppe
Jugendlicher
stürzt auf dem Weg nach Australien ab. Die 100
Überlebenden retten sich auf eine
unbewohnte Insel. In einer völlig anderen Welt gelingt den
Gestrandeten das Überleben dank
günstiger
natürlicher Bedingungen. Die Gruppe ist gezwungen,
sich zu organisieren und erlebt die
Mechanismen
der Marktwirtschaft am eigenen Leib. Vorher
unverstandene Begriffe wie Wachstum,
Verteilung,
Geld, Freiheit und soziale Gerechtigkeit sind
plötzlich Lebenswirklichkeit.
Infos zum Autor -
KURZ
Fünf Jahre schrieb Heinz Becker an
diesem Erstlingsroman. Er brachte dort seine
gesammelten Lebenserfahrungen aus
über
40 Jahren Tätigkeit als Lehrer, Professor
und Rektor einer Fachhochschule unter.
Dabei ist es ihm gelungen, auch komplizierte
Sachverhalte und
Gesetzmäßigkeiten
in einfachen Bildern zu veranschaulichen. Er
schüttet ein Füllhorn von
Kreativität
und Phantasie aus. Eine Fundgrube für Lehrer und
selbst für Dozenten. Gleichzeitig
eine Trickkiste für Schüler und Studenten, um die
schwierigen interdisziplinären
Zusammenhänge
in ihrer Interdependenz zu erkennen
und zu verstehen.
Als Rektor der Fachhochschule Bochum
setzte
sich Becker für moderne Pädagogik, für
Reformprojekte und eine
Internationalisierung
der Hochschulen ein.
Interview-Adressen
AUTOR Becker, Prof. Dr.rer.oec. Heinz
Tel. 0234 705806, Auf dem Aspei 67D, 44801 Bochum
VERLEGER Woesler, Dr. Martin, Bochumer
Universitätsverlag, Ruhr-Universität, Postfach
Bochumer Universitätsverlag, 44780
Bochum, Tel. 0177 6978715, 0234 32-11993, Fax -14993,
alternatives Tel. 0234 701360,
info@bou.de,
http://verlag.ruhr-uni-bochum.de,
http://martin.woesler.de
Hintergrundinformationen Reihe/Verlag
Der Verlag gehört zu der in
Deutschland
aussterbenden Gattung der kleinen Universitätsverlage.
Er wurde 1999 aus der
Ruhr-Universität
ausgegründet und verlegt vorwiegend
Forschungsergebnisse. Mit seiner Reihe
Literatur hat er ungewöhnliche Texte versammelt, die
jedoch im Verlagsprogramm (bisher 150
Titel) die höchsten Auflagen erzielen. Die Reihe eröffnete
der Erstlingsroman Stachel im Fleisch
des Anatomen Prof. Rolf Dermietzel, der im wahrsten
Sinne des Wortes unter die Haut geht.
Weitere Bände waren das lyrische Lebenswerk des
Philosophen Prof. Harald Holz und des
englischen Lektors John Sawkins.
Aktueller Zeitungsartikel zur
Problematik
Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.9.2003
siehe http://bou.de/becker.html
Stimmen zum Buch
"Dem Autor ist es mit dieser
Erzählung
sehr gut gelungen, Volkswirtschaftslehre und
Gesellschaftswissenschaft einem breiten
Publikum näherzubringen. Die Inhalte sollten auch in der
Schule vermittelt werden." Prof. Dr.-Ing.
h.c. Klaus Steilmann
"Viele Gedanken und Ideen in einem sehr
lebendigen, lesevergnüglichen Stil. Respekt! Ein Buch
für Jugendliche ab 15 Jahren und
für politisch interessierte Erwachsene, ob Studenten,
Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Politiker und
Lehrer." Heribert Passmann, Studiendirektor
"Die Verbindung von Robinsonade und
Elementen
der sozialen Marktwirtschaft ist vorzüglich
gelungen. Auch wer in der Wirtschaft
Verantwortung
trägt, liest dieses Buch mit Gewinn. Der
Autor stellt soziale, einzel- und
gesamtwirtschaftliche
Zusammenhänge her, regt so den Leser zu
weite-rem Nachdenken an." Karin-Brigitte
Göbel, Vorstandsmitglied der TaunusSparkasse
"Hätte es dieses Buch doch schon
zu Beginn meines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums
gegeben!" Prof. Karl-Heinz Ernst
Termine
23.9.2003 17.30 Uhr Inoffizielle
Lesung des Autors vor Angehörigen der
Fachhochschule Bochum, Ort: Fachhochschule
Bochum
30.9.2003 Subskriptionsende
1.10.2003 Erscheinen des Buches
(Sperrfrist
3.10.2003)
2.10.2003 11.00 Uhr Pressekonferenz
der Fachhochschule zum Buch, Ort:
Fachhochschule Bochum
22.10.2003 19 Uhr Lesung im
literaturcafé
der Buchhandlung blaetterwald.net mit Sektempfang
07.11.2003 Lesung vor Studenten,
Fachhochschule Bochum
24.11.2003 Pro Ruhrgebiet /
Gründer-Support
Ruhr
Manifest des Autors
Ein Rektor schreibt einen Roman...
In den letzten Jahren sind vermehrt
Bücher
auf dem Markt erschienen teilweise mit großem
Verkaufserfolg in denen die
Autoren geschichtsphilosophische bzw. historische Begebenheiten oder die
Religionen in dieser Welt in Romanform
präsentieren. Wäre es nicht mittlerweile angebracht, so fragte
sich Prof. Heinz Becker im Jahre 1997
am Ende seiner beruflichen Laufbahn, auch Gedankengut aus dem
großen Kulturbereich Wirtschaft
in Romanform bzw. in der Form des erzählenden und damit
unterhaltsamen Sachbuches anzubieten ?
Er begann, sich mit dem Gedanken anzufreunden, einen
abenteuerlichen Wirtschaftsroman sowohl
für Jugendliche als auch für Erwachsene zu schreiben. Weil er
nicht nur betriebswirtschaftliche,
volkswirtschaftliche
und pädagogische Kenntnisse besaß, sondern auch
über ein solides philosophisches
Grundwissen verfügte, entschied er sich, die ordnungspolitischen
Aspekte der Wirtschaft in den Mittelpunkt
seiner Ausführungen zu stellen.
Das Buch füllt eine Lücke
Ist das Fehlen eines solchen Buches nicht
ein merkwürdiger Tatbestand angesichts eines heiß
umkämpften Büchermarktes, in
dem es darauf ankommt, mit Novitäten Nischen zu füllen ?
Über
die
Gründe kann man nur spekulieren.
Gibt es trotz vorhandener literarischer Kompetenzen keine
wirtschaftswissenschaftlich vorgebildete
Autoren, die bereit sind komplexe wirtschaftsordnungspolitische
Fragen in eine unterhaltsame
Rahmenhandlung
einzubinden ? Oder liegt es daran, dass es zu wenige
Ökonomen mit pädagogischer
Erfahrung
gibt, die ihre volle Kraft auf die Vermittlung von Lehrinhalten
richten? Sollte es am Stoff selbst liegen,
etwa weil er sich vermeintlich nicht für eine spannende
Lektüre
eignet ?
Spannung. Wahlverwandtschaft mit
Sophies
Welt
Das Gegenteil ist richtig. Der politische
Kampf um das optimale Verhältnis von staatlichem Einfluss und
Marktfreiheit in einer Volkswirtschaft
ist vielmehr voller Spannung und Dramatik. Es entbrennen
Leidenschaften beim Gedanken an die
Möglichkeit
oder Unmöglichkeit der Schaffung einer besseren,
einer freieren oder gerechteren Welt.
Jugendliche, aber nicht nur sie, lassen allzu leicht Vernunft und
Nachdenklichkeit fallen. Es entstehen
nicht selten emotionale Rasereien. Man verzichtet wegen eines
unrealistischen Menschenbildes allzu
leicht
auf persönliche Freiheitsräume, stimmt am Ende auch
verbrecherischen Handlungen zu oder begeht
diese sogar selbst, nur weil man aus Unkenntnis der
schwierigen Zusammenhänge von
Freiheit
und Gerechtigkeit glaubt, der Menschheit einen guten Dienst
zu erweisen. Es ist nicht einzusehen,
warum sich somit das hochbrisante ökonomische Ordnungswissen
nicht ebenso erfolgreich durch einen Roman
transportieren lassen kann, wie es für Philosophiegeschichte
(Jostein Gaarder), für
Religionswissenschaft
(Catherine Clement) oder für Naturwissenschaft (William H.
Calvin) möglich war.
Die Deutschen verstehen ihren Erfolg
nicht
- das Buch erklärt ihn
Alle Bundesbürger sollen ein
entwickeltes
Verständnis für die gegenwärtige Gesellschaft besitzen.
Darüber
besteht trotz
unterschiedlicher
Interpretationen des Bildungsbegriffs offensichtlich
weitgehend
Einigkeit
in der deutschen Öffentlichkeit.
Doch wie groß soll das kulturelle Basiswissen sein? Über
welche
Einsichten muss man verfügen?
Sicherlich,
die Gegenwart kann nur verstehen, wer auch die
Vergangenheit kennt. Doch reichen die
mit großem persönlichen Gewinn durchgeführten
Wanderungen
durch die politische Historie, durch die
Geschichte der Kunst, der Musik und der Philosophie schon aus,
um erkennen zu können, was die Welt
des 21. Jahrhunderts bewegt und was sie zusammenhält ? Muss
sich ein um Bildung Bemühender nicht
auch mit Elementen des Kulturbereichs Wirtschaft
auseinandersetzen? Wer will heute noch
ernsthaft bestreiten, dass sich hinter dem in einer Demokratie
von vielen Menschen als fast schon magisch
empfundenen Zielgeflecht von Wachstum, Beschäftigung,
Geldwertstabilität, Freiheit und
Gerechtigkeit k e i n e wertvollen und zum Verständnis dieser Welt
notwendigen Bildungselemente verbergen
? Wer als Demokrat das mit zahlreichen menschlichen
Grundwerten durchwobene ordnungspolitische
Spannungsfeld der Wirtschaft nicht oder nur oberflächlich
kennt, kann natürlich Wesentliches
nicht sehen und urteilt falsch, wenn er die täglich auf ihn
zukommende
Flut von wichtigen Tagesereignissen oder
manipulierenden Aufsätzen oder Kommentaren bewerten will.
Wer den Erfolg versteht, verliert
Utopien
und gewinnt Realität
Eine äußerst gefährliche
Situation für die demokratisch strukturierte Gesellschaft ! Es
bedarf
dringend
sowohl der Einsicht vieler Menschen in
die Logik des wirtschaftlichen Handelns als auch vielfältiger
Einblicke in die spannungs und
konfliktreichen
Zusammenhänge von ökonomischer Freiheit und
Gerechtigkeit, wenn eine Demokratie mit
einer Sozialen Marktwirtschaft auf Dauer funktionieren soll. Wer
ahnungslos ist, wird verdrossen und
beginnt,
bestehende Organisationsformen zu verwerfen. Es entstehen
viel zu viele und viel zu starke Neidfeuer
und offene Hassflammen. Die Abwehrelemente reichen von einer
Wahlverweigerung bis hin zu vehementem
legalem oder sogar illegalem Widerstand rechts oder
linksextremer Gruppierungen. Doch eine
große Zahl der Bundesbürger hat in Bezug auf die
Verschiedenartigkeit von
Wirtschaftssystemen
immer noch einen erstaunlichen Mangel an Wissen,
obwohl inzwischen mehr als 50 Jahre
vergangen
sind, seitdem die Bundesrepublik Deutschland die
Demokratie und die Soziale Marktwirtschaft
eingeführt hat.
Antworten auch für Lehrer und
Dozenten
Schade, dass es nicht möglich ist,
die Kompetenz von Lehrenden im Hinblick auf Wissen über
Wirtschaftsordnungen zu testen. Heinz
Becker war auch nach seiner Pensionierung noch jahrelang
Mitglied der Gemeinsamen Kommission
für
die Studienreform im Land NordrheinWestfalen. In diesem
Gremium wurde zur Lehrerausbildung in
NRW recherchiert, debattiert und veröffentlicht (Perspektiven:
Studium zwischen Schule und Beruf.
Luchterhand,
1996). Nach Beckers Kenntnis sind immer noch zu
viele der Lehrer, die für die
politische
Bildung (staatsbürgerliche Bildung, soziale Bildung,
bürgerkundlicher
Unterricht) zuständig sind, nicht
ausreichend darauf vorbereitet, sozioökonomische Problemlagen
sachgerecht und emotionsfrei zu
analysieren
und zu diskutieren.
Verbrauchte Utopien - schick aber
haltlos
Ich weiß, wie schwierig es ist,
Antworten zu finden, wenn Jugendliche in idealistischem Überschwang
feststellen, dass beispielsweise die
Unternehmer
versagen, wenn die Wirtschaft stagniert, dass es in
keiner marktwirtschaftlich organisierten
Wirtschaft Gerechtigkeit geben kann, dass die Unternehmer
grundsätzlich die Arbeiter ausbeuten,
dass somit Eigentum an Produktionsmitteln Diebstahl am Volk ist
und dass sie als Jugendliche die heilige
Pflicht haben, das kaputt zu schlagen, was alle Arbeitsbesitzer
und Arbeitslose kaputt macht, weil sie
nur Proleten sind. Die Lehrer befinden sich in einer sehr
schwierigen Situation. Stehen ihnen immer
gute sozioökonomische Schulbücher zur Verfügung ?
Müssen
sie die Bücher von Karl Marx lesen,
an die sich selbst die meisten Wirtschaftswissenschaftler nicht
herantrauen ? Reicht es aus, Karl Poppers
Buch "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" zu lesen, um
sich als Pädagoge ausreichend auf
Fragen der Wirtschaftsordnung vorzubereiten ? Wo sollen sie sich
orientieren, um Grund und Wesen einer
freien und sozialen Marktwirtschaft kennen zu lernen ?
Leser
Für jüngere Leser müsste
die von Becker erdachte Robinsonade ein Anreiz sein; auch ältere
werden
diesen Rahmen für Gedanken zur
Wirtschaftsordnung
der Sozialen Marktwirtschaft und seiner Alternative,
der Zentralverwaltungswirtschaft, als
spannend empfinden, zumal der flüchtig Blätternde am
Inhaltsverzeichnis schnell erkennen kann,
dass nicht die Robinsonade das Wichtigste ist. Somit sind alle
lesefähigen Jugendlichen ab 15 Jahren
und Erwachsene in ihrer Funktion als Studenten, Arbeitnehmer,
Arbeitgeber, Politiker und Lehrer
potentielle
Kunden. Ein Lesevergnügen ist das Buch selbst für
Wirtschaftswissenschaftler, weil sie
manche
der von ihnen mühsam erworbenen theoretischen
Wissenskomplexe in dieser Robinsonade
wiederfinden und zudem noch neue Gedankengänge entdecken
können. Oder sollten sich die
Bundesbürger
zurzeit oder zukünftig tatsächlich ausschließlich
für
Romane
aus dem Mittelalter, aus dem Bereich der
Religionen oder der Naturwissenschaften interessieren ? In
Beckers vierzigjähriger
Berufstätigkeit
hat er da andere Erfahrungen gemacht. Das Interesse an der
Durchdringung ökonomischer
Zusammenhänge
war immer dann sehr groß, wenn gesamt und
einzelwirtschaftliche Gedanken sowie
soziale
Gesichtspunkte miteinander verknüpft wurden und wenn
einfache Zusammenhänge auch
sprachlich
einfach dargestellt und nicht aus falsch verstandener
Wissenschaftlichkeit in unnötig
komplizierte
Sätze verpackt wurden.
Der Inhalt des Romans - LANGFASSUNG
Kerngedanken
Der Roman ABENTEUER
MARKTWIRTSCHAFT
Roman über das Spannungsfeld von Freiheit,
Gleichheit und sozialer
Gerechtigkeit
entwickelt seinen Handlungsbogen aus dem Flugzeugabsturz einer
Gruppe von Jugendlichen im Jahr 1970.
Auf einer Insel, von der Außenwelt abgeschlossen, sind sie
gezwungen, ihr Leben völlig neu zu
organisieren. Das über mehrere Jahre sich abspielende robinsonale
Geschehen ist an sich schon spannend.
Doch es kommt nicht darauf an, dem Leser möglichst vollständig
und packend das Leben einer großen
Gruppe Gestrandeter vorzustellen, in das so ganz nebenbei
Bildungswissen einfließt. Im
Mittelpunkt
des Romans stehen vielmehr spannende sozioökonomische
Zielkonflikte, die durch das Verhalten
der Personen und durch Geschehnisse auf der Insel ausgelöst
werden.
Die Brisanz dieser Zielkonflikte ergibt
sich daraus, dass die wirtschaftsordnungsgestaltenden Grundziele
"Freiheit" und "Gerechtigkeit" nicht nur
untereinander in einem antinomischen Verhältnis stehen, sondern
zusätzlich noch mit anderen, wiederum
nicht harmonieträchtigen Teilzielen wie Rationalität,
materielle
Versorgungssicherheit, Erhöhung des
Lebensstandards, Vollbeschäftigung, Geldwertstabilität,
Bildung
und
Demokratie verbunden sind.
Alle Vorgänge überschaubar
Im Romangeschehen wird deutlich, dass
sich eine isolierte Inselwelt als Übungsfeld für ein Denken in
Zusammenhängen geradezu anbietet.
Es entstehen im gesamten Handlungszeitraum ausschließlich
überschaubare Vorgänge. Ein
großer Vorteil, denn soziales, freiheitliches und humanes
Verhalten
offenbart sich im Alltäglichen
besonders
deutlich. Auch lassen sich die robinsonalen Vorgänge ohne
Kontinuitätsverlust mehr oder weniger
stark akzentuieren.
Die deutsche Systemkrise der 70er Jahre
Das Geschehen auf der Insel ist mit einer
gesellschaftspolitisch besonders konfliktreichen historischen
Periode verbunden. Der Roman beginnt im
Jahr 1970, kurz nachdem erste heftige Auseinandersetzungen
über die Gesellschafts und
Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik begonnen hatten. So ist es
leicht
möglich, wirtschaftspolitische
Auseinandersetzungen
aus der Aufbruchzeit der 60er Jahre auf das
Inselgeschehen zu projizieren und sie
assoziativ mit aktuellen Fragen unserer Wirtschaftsordnung zu
verbinden.
Die Figuren
Die Figurenwahl ist natürlich auf
die Konfliktproblematik ausgerichtet. Vera, eine liberal denkende
Studentin der Wirtschaftspädagogik,
glaubt, die in jeder Volkswirtschaft vorhandenen Spannungen
zwischen Freiheit und Gleichheit durch
eine ordnungspolitische Kombination von Markt und einer
sachorientierten, ideologiefreien Politik
in einem demokratischen Umfeld gesellschaftsverträglich
bewältigen zu können. Norbert,
die Kontrastfigur, ein typischer Vertreter der 68er Studentengeneration,
vertritt eine völlig andere
Auffassung.
Voller Widerspruchsgeist, intelligent und doch realitätsfern, mit
einer
großen Sehnsucht nach einer heilen
und gerechten Welt, beruft er sich auf das ökonomische
Bewegungsgesetz von Karl Marx und ist
der festen Ansicht, durch Überwindung kapitalistischer
Produktions und
Verteilungsstrukturen
Freiheit und Gleichheit in Einklang bringen zu können. Sein
Kronzeuge ist August Bebel: "Durch die
Umwandlung aller Arbeitsmittel in Gemeineigentum erhält die
menschliche Existenz einen neuen Inhalt."
Ray, der Ich Erzähler, Reiseleiter und Ältester der Gruppe,
tritt
vermittelnd auf. Er versucht, die oft
stark emotional geprägten Meinungen der Kontrahenten durch
abwägende Zusatzinformationen in
praktikable Handlungsentwürfe umzuwandeln.
Ein Buch mit doppeltem Boden
Die Jugendlichen, insgesamt eine Gruppe
von etwa einhundert Personen Schülerinnen,
Schüler
und
Auszubildende im Alter von 15 bis 17
Jahren
repräsentieren die Öffentlichkeit und das Wahlvolk. Einige
der Jungen und Mädchen aus den
allgemeinbildenden
Schulen begleiten das Geschehen schon von
Beginn an mit reflektierten Anmerkungen.
Die Mehrzahl benötigt einen längeren Zeitraum, bis die
Begriffe
Freiheit, Gleichheit und soziale
Gerechtigkeit
nicht mehr ausschließlich gefühlsbetont verwendet werden.
Viele der Auszubildenden denken, wenn
Entscheidungen anstehen, zwar auch nicht über die
Zielkonfliktproblematik nach, können
aber die jeweiligen Wirkungen auf ihre persönliche Situation in der
Regel schnell und pragmatisch
einschätzen.
1. Drittel: Erste Organisation und
beginnender
Fortschritt
Im ersten Abschnitt erfahren die
Überlebenden
des Flugzeugabsturzes, was es bedeutet, wenn die
materielle Existenzsicherung, das
Grundziel
alles individuellen und gesellschaftlichen Handelns, keine
Selbstverständlichkeit mehr ist.
Eine große Zahl persönlicher Freiheitsräume ist
für
die Inselbewohner
verloren gegangen. Keiner jedoch
spürt
das Verlangen, darüber länger nachzudenken. Ihr Sinnen und
Trachten wird von der riesengroßen
Furcht überschattet, auf längere Zeit nicht einmal die
Grundbedürfnisse ausreichend
befriedigen
zu können. Als Ray notgedrungen die Rolle des allein
bestimmenden Führers übernimmt,
nehmen alle Mitglieder der Schicksalsgemeinschaft den Verlust ihrer
demokratischen Rechte unreflektiert und
kommentarlos zur Kenntnis. Die Intensität des Bedürfnisses
nach
Schutz durch einen Stärkeren ist
zu groß geworden. Nicht mehr individuelle
Freiheitsspielräume,
sondern
Gefolgschaft, Gemeinschaft und
Solidarität
sind angesagt. Diese Situation verändert sich wesentlich, als
ein nahrungsmittelreiches Gebiet im
Inneren
der Insel entdeckt wird. Die Frage, ob der allein bestimmende
Führer auch weiterhin den Einsatz
aller produktiven Kräfte und den gesamten Konsum zentral bestimmen
soll wie ein Gutsherr oder
wie der Abt eines Klosters löst Unruhe bei allen
Beteiligten
aus. Ray weiß,
dass er als Führer mit einer Vielzahl
neuer Verwaltungsakte rechnen muss. Deshalb denkt er zunächst
über
Dezentralisierungsmöglichkeiten
nach. Norbert propagiert weiterhin eine strikte Zentralplanung ohne
individuelle Spielräume. Er glaubt,
nur so die Rückkehr egoistischer Regungen in den Herzen der
Jugendlichen verhindern zu können.
Er ist sogar bereit, für die Abwehr dieser Gefahren auf
Versorgungszuwächse zu verzichten.
Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler erwarten,
beim
bevorstehenden Prozess der Arbeitsteilung
erhebliche Nachteile hinnehmen zu müssen. Sie befürchten,
dass ein zentraler Personaleinsatzplan
ihnen nicht nur die Entscheidungsfreiheit raubt, sondern sie
gleichzeitig auch noch wegen mangelnder
handwerklicher Qualifikation dauerhaft in ausschließlich
geringwertige Tätigkeitsbereiche
abdrängt.
Es folgt die Zeit der Suche nach einer
gemeinschaftsverträglichen ökonomischen Grundstruktur. Als Ray
sich zum Subsidiaritätsprinzip
bekennt
und beabsichtigt, seine Macht als Alleinbestimmender abzugeben,
kommt es zu Wortgefechten insbesondere
mit Norbert, der sich einen Traum erfüllen will. Die
Schicksalsgemeinschaft, so fordert er,
solle künftig so leben wie früher einmal die Zunis und Hopis
in
Nordamerika, ohne privates Eigentum, ohne
Wettbewerb und deshalb auch ohne jegliches egoistisches
Verlangen. Ein Höhepunkt der
Auseinandersetzung
ist der Dialog zwischen Ray und Norbert über das
pädagogische Grundproblem:
Führen
oder Freiräume gewähren? Es kommt zu keiner Einigung.
Als Norbert schließlich mit einer
Gruppe vorwiegend junger Anhängerinnen das Camp verlassen will,
beschließen Ray, Vera und drei
ältere
Jugendliche, einen Piratenüberfall vorzutäuschen, um
anschließend
mit der aus vorgetäuschter Not
entstandenen
diktatorischen Führungsgewalt Norbert zur Aufgabe seiner
Pläne zu zwingen. Danach verzichtet
Ray aufgrund seines Menschenbildes auf seine Macht anders
als
alle historischen Diktatoren. Jeder
Inselbewohner
soll zukünftig für seine materielle Versorgung selbst
verantwortlich sein.
2. Drittel: Ungleichheit durch
Marktwirtschaft?
Zu Beginn des zweiten Abschnitts wird
gezeigt, wie schwierig es erfahrungsgemäß ist, Menschen zu
beeinflussen, die glauben, in dieser Welt
ein irdisches Paradies ohne Zielkonflikte errichten zu können.
Fest gewordene Denkpositionen
bedürfen
bei der Erörterung so tiefgreifender, mit historischen und
emotionalen Anklängen versehener
Grundbegriffe wie Freiheit und Gleichheit, dringend einer
gedanklichen Überprüfung. Das
spürt auch Norbert, der jedoch noch keineswegs den Glauben an die
Realisierung einer idealen Welt aufgegeben
hat. Als Vera ihm deutlich macht, dass die Gemeinschaft der
Inselbewohner unter ordnungspolitischen
Aspekten sich nunmehr in einer Marktwirtschaft befindet, wenn
auch in einer einfach strukturierten,
versucht er weiterhin, den inzwischen zum Bürgermeister
gewählten
Ray und Vera davon zu überzeugen,
dass die kleine Gesellschaft bei einer Verbesserung der
Versorgungssituation mit schweren
gesellschaftsschädigenden
Ungleichheiten rechnen muss. In diesem
zweiten Romanabschnitt kommen weitere
Stoffkomplexe zur Sprache eingeführt durch
Vorgänge
im
fortschreitenden Entwicklungsprozess der
Gemeinschaft , wie z.B. Sozialprodukt, Staatsquote, Monopol,
Einkommensverteilung, Geld, Steuern,
Eigentum.
Die Diskussion erreicht einen Höhepunkt, als Norbert
vor großem Publikum die
Mehrwerttheorie
von Karl Marx erläutert. Es gelingt ihm, den Jugendlichen das
Weltbild von Karl Marx eindringlich und
nachvollziehbar darzustellen. Ihre Nachdenklichkeit wird noch
größer, als ihnen die konkreten
Vermögensverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland
geschildert
werden. Vera antwortet am nächsten
Tag mit einer gut vorbereiteten Gegenrede. Sie beginnt mit einem
Rückgriff auf wichtige Erfahrungen,
die jeder Inselbewohner gemacht hat Macht ist immer
gefährlich,
Machtkonzentration jedoch
brandgefährlich
, spricht dann über die bestehenden Vermögensunterschiede
in der Bundesrepublik, geht
ausführlich
auf die Probleme einer Zentralverwaltungswirtschaft ein, stellt sich
die Zeit nach einem Sieg kommunistischer
Kräfte in einer Gesellschaft vor und läßt zum
Schluß
alle
Teileinsichten in eine Erkenntnis
einfließen:
Gleichartige Lebensverhältnisse lassen sich ausschließlich in
einer Zentralverwaltungswirtschaft
erreichen
doch leider auch nur in der Theorie. In der realen
Wirklichkeit kommt es unweigerlich zum
Verlust der Gleichheit wie auch der Freiheit. Somit gibt es zum
Modell der Marktwirtschaft keine
Alternative.
Doch diese Ordnungskraft ist leider auch nicht vollkommen.
In einer freiheitlich strukturierten
Ökonomie
existiert eine systembedingte materielle Ungleichheit, die
weder theoretisch noch praktisch beseitigt
werden kann. Größere Einkommens und insbesondere
größere
Vermögenskonzentrationen
sind falls die Marktwirtschaft funktioniert
vorprogrammiert.
Vera
sieht die gesellschaftspolitische Gefahr
dieser systembedingten materiellen Ungleichheit. Wird die
Marktwirtschaft also ständig
kränkeln,
weil man versucht, dieses Übel mit immer neuen unwirksamen
Mitteln zu bekämpfen ? Oder sieht
die Zukunft einer Marktwirtschaft noch schlimmer aus ? Zuerst ihr
ungestörter Aufbau. Dann eine
schleichende
oder revolutionäre Zerstörung marktwirtschaftlicher
Strukturen, weil das Ziel der materiellen
Gleichheit stark verletzt worden ist. Anschließend der scheiternde
Versuch einer gerechten Welt mit dem
Verlust
persönlicher Freiheiten. Irgendwann das Anwachsen einer
Widerstandsbewegung mit dem Sturz der
herrschenden Kräfte. Erneut ein Aufbau marktwirtschaftlicher
Strukturen. Und dann? Die Rückkehr
handlungsbereiter Träumer, weil wieder eine unerfahrene
Generation herangewachsen ist ?
3. Drittel: Die unvollkommene
Marktwirtschaft
Im dritten Abschnitt des Romans ist das
inhärente Element der Unvollkommenheit einer Marktwirtschaft
ein wichtiger Gegenstand der
Betrachtungen.
Weil die Inselbewohner mittlerweile über große
Freizeitpotenziale verfügen, kommt
es zu einem regen und vertieften Gedankenaustausch, wobei
Geschehnisse aus der Nachkriegszeit zur
Demonstration genutzt werden. Natürlich wird auch die
bekannte Frage gestellt, ob es nicht doch
eine gerechtere Wirtschaftsordnung gebe, z.B.eine
arbeitnehmerbestimmte Volkswirtschaft,
der viel gesuchte dritte Weg. Vera, die Liberale, legt dar, dass
trotz der Ungleichheit eine
funktionierende
S o z i a l e Marktwirtschaft möglich ist. Unvereinbar sind nur
Marktwirtschaft und Wohlfahrtsstaat.
Die Funktionsunfähigkeit der
Zentralverwaltungswirtschaft
soll nach Veras Ausführungen weitgehend
durch die Bürokratie bedingt sein.
Norbert wendet ein, eine Soziale Marktwirtschaft verlange aber doch
auch, dass der Staat eine bedeutende Rolle
spielt, und zwar als Garant des Wettbewerbs und als Hüter
des Gemeinwohls. Er fragt: "Verhalten
sich die Angestellten im Öffentlichen Dienst nur in einer
Zentralverwaltungswirtschaft
verantwortungslos,
fälschen Statistiken, täuschen, sind träge und
ineffektiv,
wehren sich gegen Innovationen und
befehden
offen und insgeheim andere Behörden ? Entwickelt sich
der öffentliche Dienst in einer
Sozialen
Marktwirtschaft nicht zwangsläufig zu einer Agentur der
kapitalistischen Interessen ? Wenn dem
so ist, wäre es dann nicht besser, in einem Land zu leben, in dem
die Träger der staatlichen Gewalt
von vornherein alles klipp und klar in der Hand halten, als dort, wo
sich
die Verquickung von politischer und
ökonomischer
Macht in einer völlig unübersichtlichen Grauzone
abspielt ?"
Gegen Ende der ordnungspolitischen
Grundsatzdiskussionen
stoßen die Diskutanten zwangsläufig auf
den Bereich Bildung und Erziehung, dessen
Beitrag sein muss, das fragile Verhältnis zwischen Freiheit
und Gleichheit durch Einblicke in
sozioökonomische
Zusammenhänge und durch Stärkung des zivilen
menschlichen Verhaltens zu stabilisieren.
Denn wer verhält sich schon ohne Einsichten in das
menschliche Zusammenleben von Natur aus
s o z i a l ; wovon ist überhaupt das menschliche Verhalten
abhängig?
Der Roman endet mit einem inneren Monolog
des Ich Erzählers Ray. Er stellt seine eigenen Gedanken
vor, über Möglichkeiten einer
freiheitlichen und zugleich sozialverträglichen nationalen und
internationalen
Welt und zwar ohne Illusionen,
aber nicht ganz ohne Hoffnung. Er glaubt, dass durch unermüdliche
Aufklärung ein Teil der Sisyphus
Arbeit, bessere Lebensverhältnisse zu schaffen, bewältigt
werden
kann.